Dataset to: Pany-Kucera & Wiltschke-Schrotta (2023): "Die awarenzeitlichen Skelettreste (7.–8. Jh. n. Chr.) aus der archäologischen Grabung in Bruckneudorf (Burgenland), Fundstelle 1A"

Diese Arbeit präsentiert die Basisdaten aus den anthropologischen Untersuchungen der Skelettreste aus der großteils awarenzeitlichen, aber auch spätantik und bronzezeitlich datierten archäologischen Fundstelle Bruckneudorf. Aus über 400 Bestattungen konnten 383 awarenzeitliche Individuen bearbeitet werden, davon 205 Erwachsene und 178 Kinder und Jugendliche. Die Skelette sind großteils gut erhalten. Es sind etwa ein Viertel mehr erwachsene Männer als Frauen bestattet. Die Männer waren im Durchschnitt ca. 166 cm groß und die Frauen ca. 157 cm. Die Frakturfrequenzen am Postkranium sind niedrig, wobei Männer häufiger davon betroffen sind als Frauen. Die meisten Verletzungen sind gut verheilt. Auch Schädelfrakturen sind nicht sehr häufig, es gibt wenige Hinweise auf interpersonelle Gewalt, allerdings waren bei einigen Männern Spuren einer Dekapitation zu sehen. Von Abnützungserscheinungen an der Wirbelsäule sind ca. drei Viertel der über 40-jährigen Individuen betroffen, fast doppelt so viele Männer als Frauen. An einigen Individuen wurden Zeichen von Infektionskrankheiten wie Tuberkulose und Brucellose gefunden. Auch die Kariesfrequenz ist niedrig, lediglich eine erhöhte intravitale Zahnausfallfrequenz und Zahnsteinbildung sind zu beobachten. Mangelzeichen an den Zähnen, vor allem im Alter von fünf Jahren, waren etwas auffällig. Basierend auf den vorliegenden Ergebnissen sind die physischen Belastungszeichen in dieser Gruppe als nicht sehr hoch zu bezeichnen.